Mir fallen zuerst die Worte Erfolg, einige berühmte Personen und im Zusammenhang mit Schule Youtube- und TikTok-Stars ein, deren Namen ich immer wieder von Schüler*innen höre. Ihnen wird gefolgt, sie werden geliked, denn für sie wird geschwärmt. Namen von Schriftsteller*innen höre ich eher selten.
Ist Lesen etwa aus der Mode gekommen? Bei der Centralstation Darmstadt keinesfalls. Dort laden die Veranstalter*innen vom 13. Bis 18.März 2024 zum Jugend- und Kinderliteraturfestival „Huch, ein Buch!“ ein. Das Festival findet bereits zum 13. Mal statt. Dieses Jahr heißt das Motto „Groß rauskommen“. 14 Autor*innen begeben sich mit Kindern und Schüler*innen aus Darmstadt und Umgebung auf spannende Abenteuerreisen und erleben Dinge, die man sich im echten Leben vielleicht niemals trauen würde. Und wer sich selbst mal im Schreiben ausprobieren möchte, sollte seine Chance nicht verpassen. Das Staatstheaters Darmstadt und die Centralstation laden zum Schreibwettbewerb ein. Prämierte Texte werden am Dienstag, dem 14. Mai, von professionellen Schauspieler*innen des Ensembles bei einer Lesung vorgetragen. Teilnehmen können Schüler*innen und junge Erwachsene von 14 bis 25 Jahren.
Mehr Infos und das Programm zum Festival gibt es unter folgendem Link: https://www.centralstation-darmstadt.de/programm/specials/huch-ein-buch/
Bücher sind zum Lesen da und Lesen ist ein Thema, dass immer wieder beschäftigt – Eltern, Lehrer*innen, uns von KOMM, sogar die Wissenschaft.
Hier gibt es daher ein paar Gründe, warum Bücher und Lesen nicht aus der Mode kommen sollte:
Lesen hilft zur Entspannung – Es sich auf dem Sofa mit einem guten Buch gemütlich machen, in eine andere Welt ein- und aus dem eigenen Alltag abtauchen bringt Entspannung und endschleunigt den Alltag ungemein.
Lesen hilft beim Einschlafen – Wenn das Lesen dann noch ritualisiert, z. Bsp. jeden Abend vor dem Einschlafen im Bett gemacht wird, hilft es zum zur Ruhe zu kommen und in den Schlaf zu finden.
Lesen ist Zweisamkeit – Gerade für Kinder ist das ein schönes Einschlafritual, welches gern auch noch im (Grund)Schulkindalter weitergeführt werden darf, denn diese Lesezeit ist besonders für Familien mit mehreren Kindern eine exklusive Kuschelzeit für jedes Kind mit Mama oder Papa.
Und, ein Tipp für Paare: Anstatt den Fernseher anzumachen, kann man es sich auch gemeinsam auf der Couch bequem machen und sich gegenseitig ein Buch vorlesen. Danach kommt man sicher auf andere Themen und gute Gespräche entstehen fast von allein.
Lesen regt achtsam die Phantasie an – Durch das Lesen und Eintauchen in andere Welten entstehen langsam eigenen Bilder. Gedanken und Fragen tauchen auf und die eigene Phantasie wird angeregt, indem die Geschichte schon gedanklich weitergesponnen wird … und dann doch auf S. 143 ganz anders ausgeht als gedacht 😉
Tipp für Eltern mit Kindern: An einer spannenden Stelle stoppen und das Kind fragen, wie es jetzt weitergehen könnte. Vielleicht entwickelt sich dadurch eine ganz neue und eigene Geschichte.
Lesen hilft, mit anderen mitzufühlen, sich in andere hineinzuversetzen – Durch das Lesen werden wir in andere Zeiten gebeamt, fühlen mit
Lesen erweitert den Horizont, weil …
… Geschichten in Bücher oft in anderen Zeiten spielen
… andere Themen angesprochen werden, als die, die gerade unser Alltag betreffen und
… weiterbilden, weil dann doch gerade die Themen unseres Alltags auftauchen und diese aus anderen Blickrichtungen beleuchtet werden
… wir andere Länder und Leute kennen- und lieben lernen usw
Lesen erweitert den eigenen Wortschatz – Jede*r hat “eigene“ (Lieblings)Wörter. Durchs Lesen bekommt der/ die Leser*in andere Wörter präsentiert und erweitert so den eigenen Wortschatz. Wenn dann noch laut (vor)gelesen wird, gehen diese neuen Wörter aktiver in den eigenen Wortschatz über.
Lesen hilft bei der Rechtschreibung – Der/ die Leserin sieht das Wort geschrieben und kann es sich dadurch gedanklich besser einprägen.
So hilft lesen auch beim Schreiben und …
…. wer schreibt, der bleibt! – Was aufgeschrieben (und gut verwahrt) wird, kann nicht vergessen werden, sondern immer wieder hervorgeholt und in Erinnerung gerufen werden.
Notieren auf dem Blatt hilft Sortieren im Kopf – Wer schreiben macht die Gedanken sichtbar. Dies dient wiederum dazu, Dinge sortieren, strukturieren und besser organisieren zu können. Durchs Schreiben wird – im wahrsten Sinne des Wortes – der Kopf frei.
Schreiben schafft Gemeinsames – Ein Ritual, dass in vielen Grundschulklassen praktiziert wird, ist das Schreiben der Wochenendgeschichte.
Tipp: Gemeinsam ein Familien-/ Paartagebuch gestalten und einfach mal drauf los schreiben, *Was am Wochenende war,
*Was besonders war,
*Was alltäglich ist,
*Was man sich wünscht, wenn man 3 Wünsche frei hätte … etc.
Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt!
und, wer weiß, am Ende kommen Sie und Ihre Familie noch „Groß raus!“
Inspiriert durch: https://www.wasliestdu.de/magazin/2014/10-gruende-warum-man-buecher-lesen-sollte
Verfasserin: Maria Ullmann