Die Befunde der JuCo-Befragungen sind ein Weckruf !!!
Wissenschaftler*innen des Forschungsverbundes der Universitäten Hildesheim und Frankfurt führten im April/Mai und November 2020 eine „On-line-Befragungen zu Erfahrungen und Perspektiven von jungen Menschen während der Corona-Maßnahmen“ durch.
Befragt wurden Jugendliche ab 15 Jahren.
Die Wissenschaftler*innen bekamen 2.000 Freitextantworten der jungen Menschen.
Ein paar Schlaglichter aus dieser Studie – „Wir jungen Menschen versuchen glaube ich ganz verzweifelt alles richtig zu machen“
Diese Aussage ist einer von etwa 2.000 Kommentaren aus den Befragungen. Sie steht exemplarisch für eine vielschichtige Auseinandersetzung von jungen Menschen mit dem Leben während der Pandemie, den Schutzmaß-nahmen und den gesellschaftlichen Erwartungen an die Umsicht junger Menschen.
Was ist zu tun!!!
- Wir müssen den Kindern und Jugendlichen jetzt Möglichkeiten geben, sich einzubringen und zu beteiligen.
- Wir müssen sie selbst fragen, wie es ihnen geht, worum sie sich sorgen und was sie brauchen, besser durch die Pandemie zu kommen.
- Und auf diese Gespräche und Befragungen müssen Taten und konkrete Maßnahmen folgen. Denn echte Beteiligung muss folgenreich und nachhaltig sein
- Besonders wichtig ist es dabei, vor allem die jungen Menschen mit im Blick zu haben, die unter schwierigen, von Armut und Beeinträchtigungen geprägten Bedingungen leben. Sie sind es, die von den Corona-Maßnahmen nochmal besonders betroffen sind.
- Strukturelle Benachteiligungen müssen konsequent beseitigt werden.
- Kinder und Jugendliche brauchen Bildung für das Leben im 21. Jahrhundert. Gut ausgestattete Kitas, Schulen und Universitäten, sowohl was die IT, aber auch Sanitärräume und Luftfilter angeht.
- Lehrkräfte, Sozialarbeiter*innen und Schulpsycholog*innen, die sie individuell – egal ob mit Beeinträchtigung, hochbegabt, mit Migrations-geschichte, arm oder reich – begleiten und vertrauensvolle Ansprechpartner*innen für sie sind.
Nachfolgende Zahlen zeigen die Notwendigkeit dieser Forderungen
Wie in Abbildung 6. zu sehen sind „Orten zum Abhängen“ noch wichtiger für das psychosoziale Wohlbefinden als den Hobbies nachgehen zu können.
Diese Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit, neben der Relevanz von organisierten Freizeitangeboten auch offene Räume für Jugendliche stärker in den Blick zu nehmen.
Es braucht jetzt ein jugendpolitisches Zukunfts-programm.
Mit der Jugendstrategie der Bundesregierung34 war hier vor der Pandemie ein Anfang gemacht worden.Dieser Impuls müsste in der Zukunft weiter gestärkt werden, um die Jugend-
Politik in der Krise zu gestalten.
Hier braucht es einen jugendpolitischen Ansatz, mit dem differenziert analysiert wird, wie eine neue Generationensolidarität aus der Corona-Krise erwachsen kann.
Dies geht aber nur mit den jungen Menschen und einer Anerkennung ihres Alltags, ihrer Sorgen, Bedarfe und Visionen und nicht über sie hinweg
Die Studie finden Sie unter:
https://www.bertelsmann-stiftung.de/fileadmin/files/Projekte/Familie_und_Bildung/Studie_WB_Das_Leben_von_jungen_Menschen_in_der_Corona-Pandemie_2021.pdf