Gut gemeinte Ratschläge……können auch verletzen

Ich gebe Ratschläge immer weiter,
es ist das einzige, was man damit anfangen kann. –
Mark Twain (auch: Oscar Wilde)

 

Wie verhält es sich, wenn Freund: innen, Kolleg: innen oder Familienmitglieder vermeintlich gute Ratschläge geben? „Das wird oft als unangenehm wahrgenommen: ich weiß es besser als Du! Dadurch kann eine Hirachie in der Beziehung entstehen“ weiß Julia Scharnhorst, Psychologin aus Hetlingen in Schleswig-Holstein.
Zudem hat ungefragter Rat sogar mehr Effekt für die Rat gebenden Menschen, als für Ratsuchende (Studie der Uni Santa Barbara aus 2019). Dort erhielten jüngere Schüler: innen Tipps von älteren Schüler: innen, wie man motiviert an die Hausaufgaben gehen könne. In der Folge erledigten allerdings die Ratgebenden selbst ihre Aufgaben deutlich eifriger als die, denen sie Rat gegeben hatten.
Quelle: Iris Macke, andere Zeiten 
Sind Ratschläge erbeten, sind sie oft hilfreich. Was aber nicht heißen muss, dass sie zwingend, wie vorgeschlagen umgesetzt werden müssen.
Ratschläge sind Impulse, die zum Weiterdenken, Weiterhandel einladen oder aus der Hilflosigkeit und Unsicherheit befreien können.
Es hilft, wenn der Ratschlag im Gespräch von allen Seiten betrachtet wird, wenn dabei Gedanken sortiert werden können, oder auch, wenn man im Gespräch merkt, dass etwas ganz anders hilfreich ist. Vielleicht sogar das Gegenteil des vorgeschlagenen Rates.

„KOMM-Beratungs Chat“ im Darmstädter Echo

„www.komm-in-den-chat.de“

ein anonymer Zugang zu Unterstützung für Kinder und Jugendliche

Viele Jugendliche würden bei persönlichen Problemen oder Krisen lieber einen anonymen Zugang zu Hilfsangeboten nutzen, als sich direkt in der Schule oder in einer Beratungsstelle Hilfe zu holen.
Diesem Anliegen ist die „KOMM-Beratungsstelle“ im Rahmen der Schulsozialarbeit nachgekommen und hat mit finanzieller Unterstützung der Wissenschaftsstadt Darmstadt, die Möglichkeit einer Beratung über einen Chat geschaffen.
Hier können Kinder und Jugendliche nun seit ein paar Wochen zeitnah und anonym über einen Chat mit den Mitarbeiter: innen der „KOMM-Beratungsstelle“ in Kontakt treten und Unterstützung erfahren.

Darmstädter Echo vom 16.2.23

Veranstaltungen für Familien

 

Medien und Mehr
Museum, Aktionstag, Theater und ein Festival 🙂

Eine kostenlose Veranstaltung vom Technikmuseum in Mannheim
Am 12.02 10.00 Uhr bis 17.00 Uhr (etwas weiter weg, aber klingt sehr gut)
weitere Infos hier:

Aktionstag „Medien & mehr“ – GRASHÜPFER Südhessen (grashuepfer-suedhessen.de)

Starke Stücke Festival
Vom 02.03. bis 13.03.2023 im Raum Rhein-Main
Highlights in Darmstadt:
03.03.2023 – BLIZZARD ein Theaterstück ab 7 Jahren, Theater Moller Haus, um 9.00/ 11.00/ 15.00 Uhr
06.03.2023 – Das wilde Mäh ein Theaterstück ab 6 Jahren, Theater Moller Haus, um 10.00 Uhr08.03.2023 – Die Revanche ein Theaterstück ab 5 Jahren, Theater Moller Haus, 9.00/ 11.00/ 15.00 Uhr

Wie entsteht mein Bild von mir?

„Der Mensch wird am Du zum Ich“
Martin Buber

In diesem Artikel soll es nicht um Fotos gehen,  wie ich mich am besten für ein Selfie positioniere oder welchen Filter ich benutzen kann.

Aber vielleicht auch doch..

Es geht um das „Selbst“, das „Selbstkonzept“ und den „Selbstwert“.

Vielleicht verbergen sich  auch in Selfies, auf die Schnelle gemacht mit Freunden, oder auch allein, genau diese Anteile von uns.

Viele Worte für unser „Selbst“

Selbstbild
  Selbstvertrauen    Selbstwert       das Selbst       Selbstbewusstsein            Selbstkonzept
eigene Persönlichkeit

Was ist das „Selbst“?
Das „Selbst“ besteht aus zwei Teilen, dem Selbstkonzept und dem Selbstwert.

Im Selbstkonzept
ist das gesamte Wissen über unsere eigene Person abgespeichert. Alles was wir im Laufe unseres Lebens über unsere Wahrnehmung, unsere Erinnerung, unser Denken, unser Lernen und Wissen in uns aufgenommen haben.
Der Selbstwert ist der Teil von uns, der all das, was in uns ist, bewertet. Die eigene Bewertung über das, was wir wissen und über das, was wir fühlen.

In diesem Beitrag soll wird es um das „Selbstkonzept“ gehen, den „Selbstwert“ betrachten wir später….
Wie entsteht unser Selbstkonzept?

„Der Mensch wird am Du zum Ich“
Martin Buber

Gemeint ist damit, dass der Mensch seine Identität in der Beziehung zu seiner Umwelt bildet. Erst der Kontakt mit einem „Du“ macht ein „Ich“ möglich.
Charles Cooley beschreibt es ähnlich in dem „Looking-glass self bzw. Spiegelbildeffekt“
Die Entwicklung von Identität als Resultat des sozialen Miteinanders. Dabei sind wir als Person aktiv beteiligt.

Kann auch manchmal schief gehen :-)
Quelle, pixabay

Die Informationen über die eigene Person werden aus verschiedenen Quellen aufgenommen. Dies geschieht überwiegend nicht bewusst.
Quellen der Information können sein:

  • Das Wissen über unsere Vergangenheit, die Gegenwart und Annahmen über die Zukunft
  • Die direkte Äußerung eines Menschen über uns, ..“du bist….“
  • Meine Interpretation vom Verhalten anderer zu mir
  • Meine eigene Beobachtung meines Verhaltens zu anderen, z.B.in bestimmten Situationen
  • Wenn ich andere beobachte und mein Verhalten mit dem der anderen vergleiche, z.B. „wenn ich in dieser Situation wäre, würde ich mich….verhalten“
  • Wenn ich über mich nachdenke und dabei gemachte oder zukünftigen Erfahrungen einbeziehe

Welche Funktion hat das Selbstkonzept?

  • Es strukturiert unser „Selbst“
  • Uns selbst betreffende Informationen werden anders/schneller verarbeitet als Informationen, die uns nicht selbst betreffen
  • Es stabilisiert unser „Selbst“

Wir alle haben das „Bedürfnis nach personaler Kontinuität“. Wir brauchen ein Bild von uns, ohne das wir kaum lebensfähig wären.
(Quelle: Spekrtum.de)
Das bedeutet, dass wir soziale Kontakte brauchen, um unsere Identität entwickeln zu können.
Das bei dem Wunsch nach Individualität, die Gemeinschaft eine bildende Komponente ist.
Und, welche Bedeutung die Umwelt mit der Bewertung anderer Personen oder deren Verhalten, auf die Ausbildung einer Individualität haben kann.