Eine „kleine Reihe“ zu Gefühlen

So viele Gefühle

                                                                                                                                             …aufgeregt….

Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Aufregung und Angst? Ein kurzer Theoretischer Input 🙂

Die Professorin und Psychologin Lisa Feldman Barrett sagt, dass Emotionen nicht in uns eingebaut sind, sondern aus grundlegenden Elementen in unserem Gehirn zusammengesetzt sind.
Das bedeutet, dass wir Gefühlen nicht ausgeliefert sind, sondern unser Gehirn sie erschafft. Sie entstehen aus der Kombination von körperlichen Eigenschaften und unserem Gehirn, das sich mit der  Umwelt (z.B. Kultur, Erziehung), auseinandersetzt und sich dadurch entwickelt und verdrahtet (Barrett 2017).
Hört sich erstmal schwierig an…
Doch es wird deutlich am Beispiel vom Brot und Kuchen.
Der Unterschied zwischen „Aufregung und Angst“ ist wie der Unterschied zwischen „Brot und Kuchen“.

 

Kuchen besteht aus den klassischen Zutaten wie Zucker, Mehl, Eier und Butter

Wir können auch einen Kuchen backen aus Kokosöl, Ahornsirup und Maisgries, es wären keine klassischen Zutaten, doch es wäre immer noch ein Kuchen.

Wir können aber auch aus Zucker, Mehl, Eiern und Butter eine Brioche backen. Es wäre  sehr lecker, wir würden es aber eher als eine Art Brot essen.

Wenn wir diese Überlegung auf unsere Gefühle übertragen heißt es, dass ein rasendes Herz, angespannte Muskeln, ein Adrenalinschub oder Bauchschmerzen  „Mehrzweckzutaten“ zahlreicher verschiedener Emotionen sind.
Angst und Aufregung verwenden ähnliche Zutaten, so wie Brot und Kuchen. Aber die Erfahrungen, die wir machen sind komplett unterschiedlich, je nachdem welches Konzept wir (unser Gehirn) anwenden.
Unser Gehirn erzeugt Emotionen unter Verwendung universeller Zutaten. Dieselben Netzwerke im Gehirn, die die Emotionen erzeugen, erzeugen auch Gedanken, Erinnerungen und Wahrnehmungen (Barret 20179
Was heißt das nun für unsere Gefühle und die Bewältigung von Angst.

Die wichtigste Botschaft ist, dass wir unserer Angst nicht ausgeliefert sind. Wir können lernen sie zu steuern, weil unser Gehirn flexibel ist.

Quelle: Steve Haines, “Angst ist ziemlich strange“, Carl Auer Verlag
Quelle Fotos: „Heute bin ich“ Mies van Hout, Kunstkarten-Set