Eröffnung des Jugendclub Lincolnsiedlung

Endlich ist es soweit….

Die Lincoln Siedlung hat einen Jugendclub 🙂

 Sabine Geiß und Yusuf Seyfi vom „Netzwerk Rope e.V. “ werden für die Jugendlichen der Lincolnsiedlung die Ansprechpersonen sein.
Zur Eröffnung kam auch Bürgermeisterin Barbara Akdeniz und trug sich auf der Autogrammwand ein.
Grafits an den Wänden sorgen für die richtige Atmosphäre
Im Flyer stehen alle wichtigen Informationen für euch

#Juniorwahlen

Wahltendenzen bei Jugendlichen, die noch nicht wählen dürfen

In der Mornewegschule konnten die Schüler:innen der 8. bis 10. Klassen vor der Landtagswahl ihre Stimme abgeben. Zur Verfügung standen alle Parteien, die auch bei der Landtagswahl aufgestellt waren.

Das Ergebnis:

 

#Demokratie-geht-mich-was-an!

Demokratie geht mich was an!

Die Welt scheint sich schneller und schneller zu drehen. Krieg, Flucht, Umweltzerstörung, das Denken im ewigen Wachstum und der Versuch zunehmend vieler Menschen, im rechten Gedankengut Halt zu finden, sind Zeichen unserer Zeit. Wir hören und lesen, die Demokratie sei in Gefahr.

All die drängenden und scheinbar unlösbaren Probleme können den Eindruck entstehen lassen, dass „die da oben“ (wer auch immer die da oben sind) doch machen was sie wollen und „wir hier unten“, keinen Einfluss darauf haben.
In der Psychologie gibt es für dieses Phänomen den Ausdruck der „gelernten Hilflosigkeit“.  Es bedeutet, dass ich selbst dann, wenn ich Einfluss nehmen könnte, es nicht tue, weil ich es entweder nicht mehr kann, oder nie gelernt habe, oder weil ich keine Motivation dazu habe.

Und hier sind wir gefragt. Wir, die in Schule und in der Jugendhilfe arbeiten. Wir sind gefragt darin, Kinder und Jugendliche sowohl zu befähigen, als auch sie zu motivieren.

Das passiert immer dann, wenn sie erleben, dass sie etwas durch hier Handeln verändern bzw. verbessern können.
Das entscheidende Wort hierfür ist „Selbstwirksamkeit“. Selbstwirksamkeit zu erleben, verhindert erlernte Hilflosigkeit und macht Partizipation und Demokratie möglich.

Wenn wir aus dieser Perspektive schauen, ist Schule vielleicht nicht der erste Ort, der uns einfällt, wenn wir an Demokratie, Partizipation und Gestalten denken. Bei Schule denken die meisten von uns an Verbindlichkeiten, wie tägliches Erscheinen im Unterricht und an Bewertungen durch die Noten.

Doch es gibt auch kaum einen besseren Ort, wo Demokratie lernbar wird, da die Schule der Lernort aller Kinder und Jugendlichen ist und gleichzeitig ein Minikosmos unserer Gesellschaft, in dem sich alle gesellschaftlichen Themen und Umbrüche wiederfinden lassen.

Demokratie lernen in der Schule heißt dabei nicht nur Demokratie als Teil eines Unterrichtsfaches zu lernen, in dem Wissen über Demokratie vermittelt wird, was sicher auch sinnvoll und notwendig ist.
Sondern es geht um die Vermittlung von Fähigkeiten wie z.B. Mehrheiten zu schaffen, auf Minderheiten zu achten, sich zu organisieren, Kompromisse eingehen zu können, Projekte zu verantworten.

Die Frage, die sich anschließt ist,

Wo sind in der Schule Räume, um das zu erkunden?
Wo machen Kinder und Jugendliche Selbstwirksamkeitserfahrungen in der Schule?

Ein kleines Beispiel :

Seit vielen Jahren stehen immer wieder größere und kleinere Trupps von 1.-6. Klässler: innen vor den Türen der KOMM-Räume an unsren Schulen. Sie kommen entweder zu uns, in die Betreuung oder zu Lehrkräften, weil sie in Konflikte geraten sind, die sie allein oder nicht konstruktiv lösen konnten. Sie sind empört, wütend, traurig oder hilflos. Sie wollen ihr Recht, oder Gerechtigkeit.
In mühevollere Kleinarbeit versuchen wir den Streit zu schlichten und Strategien zur Konfliktlösung weiterzugeben. Ein nicht immer von Erfolg gekröntes Unterfangen und seit vielen Jahren eine sprudelnde, nicht versiegende Quelle von immer wiederkehrenden Aufträgen an uns.

Auch wenn es bisweilen immer wieder dieselben Dinge sind, die wir tun, ist es dennoch ein wichtiger Raum, Selbstwirksamkeit erfahren zu können.

Demokratie lernen braucht Beziehungsarbeit. Es braucht Beziehung zu einem Gegenüber, dass sich auseinandersetzt, dass zur Diskussion anregt, zu Projekten ermuntert. Selbstständigkeit muss erlernt und begleitet werden.

Es gilt junge Menschen sprechfähig und ihre Stimme hörbar zu machen, die Selbstwirksamkeit zu stärken, Lebenswelten zu schaffen, die Kindern und Jugendlichen jeden Tag zeigt, dass sie Gestalter: innen der Gesellschaft sind.

Demokratie in der Schule – ZEIT für die Schule (zeitfuerdieschule.de)

http://www.praxis-meinecke.de/Mein-Blog/

#Demokratie-an-Schule-geht-das?

KOMM-Regionalkonferenz in der Mornewegschule und Ursula-Fuchs-Schule zum Thema: „Demokratie und Schule, geht das?“

Als wir uns dieses Thema als Thema der Regionalkonferenz gewählt haben, was uns die Bedeutung und Notwendigkeit sehr bewusst.
Die Kinder-und Jugendförderung der Stadt Darmstadt hat sich diesem Thema ebenfalls angenommen und wird im November einen Qualitätszirkel dazu anbieten.
Die gesellschaftliche und politische Situation spitzt sich zu.  Schauen wir nach Israel, Amerika,  zum Krieg in der Ukraine oder auf die Entwicklung, dass zunehmend
Menschen versuchen, ihren Halt  in rechtem Gedankengut zu finden.
Doch was hat das alles Demokratie zu tun? Und was mit uns, was mit den Kindern und Jugendlichen, mit denen wir arbeiten, sie lehren und ihnen im besten Fall ein Vorbild sind?
Wie kann Demokratie an Schule gelebt werden und was sind mögliche Risiken? Dem wollten wir nachgehen.

An vier Arbeitstischen setzten sich die Gäste der Konferenz mit verschieden Aspekten der Demokratie an Schule auseinander.  An zwei Tischen wurden“ Chancen und Risiken“ näher
beleuchtet.  An einem weiteren Tisch wurde über die „Beteiligung und die Rolle des Elternhauses“ bei der Entstehung einer demokratischen Grundhaltung gearbeitet. Am vierten Tisch gab
es konkrete „Überlegungen der Umsetzung“ der Demokratie an Schule.
Es kam zu einem intensiven, konstruktiven und ergebnisreichen Austausch.

Wir bedanken und sehr für die Impulse, Ideen und Gedanken, die wir sammeln durften. Besonders hat es uns gefreut, dass wir auch von der Expertise einiger Schüler: innen der SV profitieren konnten. Ihre Sicht war uns besonders wichtig.

Die Ergebnisse des Open Space der 4 Arbeitstische

Tisch 1:  Chancen der Demokratie

  • Mehr Zufriedenheit der Schüler: innen durch Beteiligung
  • Steigerung der Identifikation mit der Schule bei Lehrkräfte und Schüler: innen
  • Höhere Akzeptanz von Entscheidungen
  • SV und SSR sind ein Abbild der Demokratie, diese Möglichkeiten nutzen
  • Lernen eine eigene Meinung zu entwichen und zu äußern
  • Auf Minderheiten kann geachtet werden
  • Selbstwirksamkeitserfahrungen machen und fortsetzten, die Wirkung der eigenen Meinungsäußerung sehen können
  • Lerninhalte auf Schülerschaft angepasster vermitteln, andere Methoden (Diskussion, Projekte)
  • Mut und Spaß an Veränderungen
  • „Überzeugen und nicht bestimmen“, lässt mehr Offenheit entstehen
  • Kompromissbereitschaft lernen, bei Lehrkräften und Schüler: innen
  • Über den eigenen Tellerrand schauen können und lernen
    verschiedenen Perspektive aushalten z können
  • Aktuelle Themen im Unterricht aufgreifen und zur Diskussion stellen, lernen einen Diskurs zu führen
  • Demokratie fängt im Kleinen an, schon beim Schlichten von Konflikten

 

Tisch 2: Risiken der Demokratie

  • Frustrationspotential steigt bei nicht Durchbringen der eigenen Meinung
  • Entstehung einer „In Group“ and „out Group“, die Guten und die Bösen, Solidarisierungsdruck sich für eine der beiden Gruppen entscheiden zu müssen
  • Mögliche Ausgrenzeng beim Äußern der eigenen Meinung
  • Bewertung der eigenen Meinung in Form von Schulnoten
  • Starke Einflussnahme bei Wahlen, z.B. von dominierenden Meinungsgruppen in der Schule, oder von Lehrkräften

Was macht es schwer Demokratie zu implementieren?

  • Der Wunsch nach einfachen Antworten
  • Frontalunterricht
  • Mangelnde Kompetenz der Lehrkräfte, fehlende Aus-und Weiterbildung der Lehrkräfte zum Thema Demokratie an Schule
  • Soziale Netzwerke
  • Fehlende Ressource Zeit, keine Zeit für politisch aktuelle Themen
  • Die Ganztagsschule reduziert Freiräume der Selbstbestimmung und der Beteiligung
  • Macht Gefälle zwischen Lehrkräften und Schüler: innen
  • Schulnoten/Leistungsdruck
  • Der kulturelle Hintergrund von Lehrkräften und Schüler: innen, welche unterschiedliche Erfahrungen sie mit Demokratie gemacht haben
  • Lehrkräfte sehen ihre Einflussnahme gefährdet

 

Tisch 3:           Einbeziehung von Eltern

  • Kinderrechte Tour mit den Eltern machen, z.B. ein Elternabend zu den Kinderrechten
  • Elterninformation über Demokratie an der Schule, wie sie in der Schule gelebt wird, gelebt werden soll.
    Wie wollen wir in der Schule zusammenleben? Welche Auswirkung hat es für das Zusammenleben in der Familie?
  • Lehrkräfte können im Elterngespräch ihre Einflussnahme als gefährdet sehen
  • Eltern können aus unterschiedlichen Lebenshintergründen kommen, unterschiedliche Rollenbilder haben, unterschiedliche Vorstellung von Gleichberechtigung, Bildung und Leistungsdruck. Diese gilt es anzuerkennen und die Eltern dabei mitzunehmen, was gelebte Demokratie an der Schule bedeutet
  • Die Frage nach den Grenzen der Beteiligung der Eltern, welche sind notwendig und welche überflüssig?
  • Eltern haben strukturelle Gremien der Beteiligung an Schule, die sie nutzen können. Nutzung der Gremien zur Beteiligung ist auch vom Erfahrungshintergrund der Eltern im Hinblick auf Beteiligung abhängig, Sprachbarrieren verhindern/erschweren eine Beteiligung
  • Informelle Beteiligungsforme der Eltern z.B. Eltern Stammtisch, Eltern-Café

Tisch 4: Umsetzung von Demokratie an Schule

  • Gleichgewicht zwischen Lehrerschaft und Schüler:innen Schaft
  • Kreativität im Denken und Gestalten zulassen, um die „Ecke denken“ lassen
  • „Der Weg ist das Ziel; Demokratie an Schule ist ein Prozess, miteinander leben
  • Demokratie an Schule braucht Beziehung ,zu den Lehrkräften und innerhalb der Schüler:innen Schaft, es braucht ein „Wir“
  • Demokratie braucht Vorbilder bei den Lehrkräften und Schüler:innen ( nicht auf Noten bezogen)
  • Es gibt kein “Entweder /Oder“ sondern ein „Sowohl als Auch“ an partizipativen und verbindlichen Strukturen in der Schule
  • Perspektivwechsel eingehen, weg von der „Einzelkämpfer-Haltung“ der Lehrkräfte hin zu Vernetzung der Professionen an Schule, für Schnittmengen sorgen
  • Augenhöhe aushalten
  • Räume für Erfahrungen der Selbstwirksamkeit der Schüler: innen und der Lehrkräfte schaffen
  • Mut: neue Wege gehen zu können, sie aushalten zu können, zur eigenen Haltung
  • Mündige Eltern übernehmen Verantwortung
  • Klassenrat, Kinderparlament, Kindersprechstunde
  • Raum für Diskussionen ohne Beteiligung der Lehrkräfte schaffen, „Debattiere-Clubs“
  • Bei den Ressourcen der Kinder ansetzten
  • Finanzielle Ressourcen, Expertise „einkaufen“
  • „Ansichtssachen“ mit Bildkarten ins Gespräch kommen
  • https://www.globaleslernen.de/de/bildungsmaterialien/bildungsmaterialien-aktuell/ansichtssachen-kartenset-fuer-den-unterricht-mit-unterschiedlichen-lerngruppen-und-zur-inklusiven
  • Visionen umsetzen, siehe Nicole Lotzkat, Wilhelm Leuschner Schule
    https://futurelabschule2030.home.blog/

 

#MancheMenschen

…ein Impuls

„Manche Menschen wissen nicht,
wie wichtig es ist, dass sie da sind. 
Manche Menschen wissen nicht,
wie gut es ist, sie nur zu sehen.
Manche Menschen wissen nicht,
wie tröstlich ihr gütiges Lächeln wirkt.
Manche Menschen wissen nicht,
wie wohltuend ihre Nähe ist. 
Manche Menschen wissen nicht,
wie viel ärmer wir ohne sie wären.
Manche Menschen wissen nicht,
dass sie ein Geschenk des Himmels sind. 
Sie wüssten es,
würden wir es ihnen sagen.“

Gedicht von Petrus Ceelen

veröffentlicht auch

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